Der neue nationale Pandemieplan für die Schweiz ist online
Der Bund hat seinen neuen nationalen Pandemieplan veröffentlicht. Das NFP 80 hat zu den Kapiteln beigetragen, die sich mit den gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer Pandemie befassen.
Anfang Juli 2025 hat der Bund seine vollständig überarbeitete Fassung des nationalen Pandemieplans veröffentlicht. Das Dokument ist online verfügbar und dient den Behörden als Planungsgrundlage im Fall einer nächsten Pandemie. Es beschränkt sich nicht wie bisher auf die Grippe, sondern umfasst auch andere Krankheitserreger. Der neue Pandemieplan behandelt ausserdem neue Themen wie die Bewältigung der Folgen einer Pandemie – unabhängig davon, ob diese gesundheitlicher, wirtschaftlicher oder sozialer Natur sind. Die neue Version ersetzt jene aus dem Jahr 2018.
Die digitale Plattform ermöglicht eine laufende Aktualisierung
Eine der wichtigsten Änderungen der neuen Version ist ihr digitales Format, das die Ausgabe in Papierform ersetzt. Der neue Pandemieplan lässt sich nun über eine Online-Plattform einsehen, die allen Interessierten einen schnellen und einfachen Zugang ermöglicht. Das neue Format erlaubt ausserdem regelmässige Aktualisierungen aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Die Überarbeitung erfolgte kollaborativ und partizipativ
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Pandemievorbereitung (EKP) haben den nationalen Pandemieplan Schweiz gemeinsam überarbeitet. Sie haben dabei auch mit Expertinnen und Experten der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) sowie mit mehreren externen Organisationen zusammengearbeitet, darunter das Nationale Forschungsprogramm «Covid-19 in der Gesellschaft» (NFP 80).
Im Frühjahr 2025 haben das BAG und die EKP eine Arbeitsversion des neuen Pandemieplans in Konsultation gegeben. In diesem Rahmen hat das NFP 80 einen Workshop organisiert, an welchem rund dreissig Forschende des Nationalen Forschungsprogramms teilgenommen und konkrete Empfehlungen für folgende Kapitel formuliert haben:
- Kommunikation,
- Chancengerechtigkeit,
- soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.
Das NFP 80 hat dabei insbesondere die Notwendigkeit betont, die gesundheitlichen (mentale Gesundheit), wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen einer Pandemie zu berücksichtigen.
Enge Begleitung der Arbeiten durch das NFP 80
Das NFP 80 beschäftigt sich bereits seit Herbst 2023 mit der Überarbeitung des Pandemieplans. Die EPK gehört zu den Stakeholdern des Nationalen Forschungsprogramms und hat die Forschenden laufend über den Stand der Arbeiten informiert. Die Forschungsresultate des NFP 80 werden bis Anfang 2027 erwartet und werden sich dank des neu onlinebasierten Formats in den Pandemieplan integrieren lassen.
Ein unverbindliches, aber unverzichtbares Dokument
Obwohl der nationale Pandemieplan rechtlich nicht bindend ist, bildet er eine strategische Grundlage für das Management von Gesundheitskrisen. Er stützt sich auf das Epidemiengesetz, das derzeit revidiert wird, und soll als Leitfaden für die Vorbereitungen und Massnahmen der Behörden des Bundes, der Kantone, der Gemeinden sowie anderer Akteure dienen.