Daten in Pandiemiezeiten

Konkret werden zunächst die Schlüsselindikatoren und die von den Journalistinnen und Journalisten verwendeten Daten sowie deren Entwicklung als Rahmenelemente der Gesundheitskrise untersucht. Die journalistischen Praktiken und Sichtweisen werden anhand von Fallstudien dokumentiert. Anschliessend werden die Forschenden durch experimentelle Studien das öffentliche Verständnis von Berichten, bei denen Daten integriert werden, analysieren und nach Mitteln und Wegen suchen, um Verzerrungen bei der Interpretation und die Bedenken zu verringern. Schliesslich werden sie im Rahmen eines kooperativen Ansatzes neue Formen der Narration und der Darstellung von Daten testen, um ihre Zugänglichkeit und ihr Verständnis zu verbessern.

Die Daten und die Art und Weise, wie sie generiert, verbreitet und interpretiert werden, können einen wesentlichen Einfluss auf die Bewältigung von Pandemien und anderen Gesundheitskrisen haben. Im Fall von Covid-19 war zwar eine grosse Datenfülle vorhanden, die Daten wurden jedoch von den Bürgerinnen und Bürgern nicht immer gut verstanden. Dies führte mitunter zu Verwirrung und zu Widerstand gegen die gesundheitspolitischen Massnahmen sowie zu Desinformation.

Ziel des Projekts ist es, zu verstehen, wie die Daten in Pandemiezeiten generiert und erzählt (Data Storytelling, v.a. durch die Journalistinnen und Journalisten), aber auch von der Öffentlichkeit aufgenommen wurden. Dazu wird untersucht, wie das Vertrauen in die Medien, das Niveau der Datenkompetenz (Data Literacy) und bereits bestehende Überzeugungen die ihnen beigemessene Bedeutung beeinflussen. Des Weiteren werden Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Die Ergebnisse werden dazu beitragen, den Stellenwert von Daten in den Medienberichten über die Coronapandemie und deren Rezeption besser zu verstehen. Das Projekt soll Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen, um eine bessere Information in Pandemiezeiten zu fördern, indem die Bedingungen für die Generierung und die Rezeption der Daten berücksichtigt werden.

An diesem anwendungsorientierten Projekt sind Forschende aus mehreren Disziplinen, aber auch Partner aus der Gesellschaft beteiligt – Medien, das Bundesamt für Statistik, Gesundheitsbehörden und Ausbildungseinrichtungen für Journalismus –, um die Praktiken der involvierten Akteure besser zu verstehen und gegebenenfalls zu ändern.

Harnessing the potential of data visualization and narratives produced by media and public actors in times of pandemic or health crisis