«Ich bin zufrieden mit dem Start des Synthese-Prozesses»

Porträt Thomas N. Friemel
© Marco Finsterwald

Über 100 Forschende haben an der 3. Programmkonferenz des NFP 80 ihre ersten Resultate vorgestellt. Die Arbeit an der Programmsynthese stand im Zentrum der Tagung. Thomas Friemel, Präsident der Leitungsgruppe, gibt Auskunft.

Thomas Friemel, im März 2025 hat am Vierwaldstättersee die 3. Programmkonferenz des NFP 80 stattgefunden. Wie haben Sie diese erlebt?

Wir haben uns zwei Tage lang dem Start der Arbeit an der finalen Programmsynthese des NFP 80 gewidmet. Es war uns von Anfang an sehr wichtig, einen partizipativen Ansatz zu wählen, der alle Forschenden, die Leitungsgruppe sowie die Erwartungen und den Input der Stakeholder einbezieht. Nun haben wir diese grosse Herausforderung in Angriff genommen. Anlässlich der Programmkonferenz haben wir geklärt, ob und wie wir die Fragen und Erwartungen des Bundesrats, der ja unser Auftraggeber ist, und der zahlreichen Key-Stakeholders beantworten können. Basierend auf den Zwischenergebnissen der Projekte haben wir erste gemeinsame Botschaften entwickelt. Ich bin zufrieden mit dem Start des Prozesses: Es ist beeindruckend zu sehen, wie über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam an Empfehlungen arbeiten.

Wie geht es nun weiter?

Jetzt gilt es, die zahlreichen Überlegungen und Inputs zu sichern und zu bündeln. Das NFP 80 deckt die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Pandemie sehr breit ab. Es geht um nichts Geringeres als um das Wohlergehen der Menschen in all ihren Lebensphasen und Lebenssituationen aber auch um das Funktionieren der Gesellschaft als Ganzes. Innerhalb dieser Bandbreite zeichnen sich die Themenbereiche «Governance und Krisenmanagement», «Wohlbefinden und Lebenswege», «Arbeit und Wirtschaft» sowie «Sozialer Zusammenhalt und Sicherheit» ab. An der Programmkonferenz wurden deshalb vier Arbeitsgruppen zu diesen Bereichen gebildet, in denen intensiv diskutiert wurde, was wir mit den bisherigen Befunden beantworten können und welche Lücken noch geschlossen werden sollten. Im Herbst werden wir im Rahmen von vier Themenbereichstreffen an der Programmsynthese weiterarbeiten.

Gehen Sie davon aus, dass die Resultate und Empfehlungen des NFP 80 einen Einfluss haben werden?

Absolut. Das NFP 80 konnte sich schon in den politischen Prozess einbringen. Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Pandemievorbereitung haben unser Programm in den Konsultationsprozess des Pandemieplans miteinbezogen und wir werden wichtige Inputs beisteuern können. Das freut uns sehr und zollt der intensiven Arbeit der Forscherinnen und Forscher des NFP 80 Rechnung.